04.05.2006 00:00 Alter: 19 yrs
Kategorie: Schwimmen/2006

Nyari und Selinger so schnell wie nie

Burghauser Team sichert sich beim 8. Gedächtnisschwimmen in eigener Halle 33 Mal Edelmetall

Verstärkt ab Herbst das Team des SV Wacker: Michelle Götze vom SV Würzburg, die bereits am Landesstützpunkt in Burghausen trainiert. (Foto: Butzhammer)

eim 8. Franz-von-Kirchbauer-Gedächtnisschwimmen nutzte das 44-köpfige Team des SV Wacker Burghausen den Heimvorteil. Neben 14 Gold-, 13 Silber- und 6 Bronzemedaillen sowie einem Staffelpokal durften die Schützlinge von Sigrid und Stefan Hetzer sowie von Gaby Braun zahlreiche Bestzeiten bejubeln. "Das ist sicherlich noch nicht der Weisheit letzter Schluss, doch im Hinblick auf die Bayerischen Meisterschaften in drei Wochen an gleicher Stelle haben sich alle gut entwickelt", bewertete Chefcoach Hetzer die seiner Meinung nach stabilen Einzelleistungen. Zudem hätten die Reaktionen seiner Aktiven über die Ergebnisse gezeigt, "dass sie Hunger auf mehr haben". Besonders freute sich der 52-Jährige über das Abschneiden von Sandra Nyari. Die 19 Jahre alte Bürokauffrau aus Mehring-Öd hatte aus beruflichen Gründen nur eingeschränkt trainieren können und mittels Sondereinheiten verlorenen Boden wieder gut gemacht. Bei ihren drei Starts schlug Nyari jeweils als Erste an. Mit der Siegerzeit über 100 m Schmetterling (1:03,64 Minuten) schwamm sie nicht nur so schnell wie noch nie, sondern erfüllte auch die Norm für die "Deutsche" Ende Juni in Berlin. Zusätzlicher Lohn ihrer Mühen: Rang 1 für die punktbeste Leistung bei den Damen. Der erfolgreichster Burghauser war Marcel Selinger (3 Gold/2 Silber), der über seine Paradedisziplin, die 200 m Schmetterling, das Ticket für die nationalen Ausscheidungen löste. Die 2:13,31 waren am Ende eine von insgesamt drei Bestzeiten des 17-Jährigen, der im Vorfeld der Veranstaltung an einer Fußverletzung laboriert hatte. Dreimal ganz oben stand auch Petra Gruber (3/1/0), die außerdem noch zwei persönliche Rekorde schwamm.
Für das Unternehmen Titelverteidigung bei den Landesmeisterschaften über 50 und 100 m Schmetterling gab Sergej Stodola (2/2/0) nach einigen Formschwankungen in letzter Zeit insbesondere über die längere Strecke ein deutliches Lebenszeichen von sich. Der 21-Jährige blieb in 0:58,67 nur knapp unter seiner Bestmarke. Über 200 m Freistil (0:52,25) wurde er Zweiter - und das in doppelter Hinsicht. Der Rosenheimer Sebastian Steck (0:51,62) war nicht nur schneller, sondern schnappte dem Lokalmatador auch die Geldprämie für die punktbeste Leistung bei den Herren weg. Welcher Gewinn Michelle Götze ab September für den SVW sein dürfte, unterstrich der sympathische Blondschopf im Georg-Miesgang-Hallenbad mit dreimal Gold und einer Silbermedaille. Seit Januar trainiert die noch dem SV Würzburg angehörende Götze am Landesstützpunkt an der Salzach und befindet sich nun wieder im Bereich ihrer Bestmarken. Ob die Formkurve weiter ansteigt, wird die Lagenspezialistin mit einer Wacker-Auswahl am 13./14. Mai bei einem Wettkampf in der Burghauser Partnerstadt Ptuj (Slowenien) unter Beweis stellen können. Dass das Gedächtnisschwimmen, an dem 489 Aktive (1573 Starts) aus 28 Vereinen aus Deutschland, Österreich und Slowenien teilnahmen, vor allem eine Plattform für den Nachwuchs ist, unterstrichen die heimischen Schützlinge von Sigrid Hetzer und Gaby Braun. Jessica Arnold (Jahrgang 1995) war über 100 m Brust genauso die Nummer 1 wie Selina Sadri (1996) über 100 m Schmetterling. Zusammen mit Dominik Königseder (1995) und Yvonne Verdnik (1996) gewannen die beiden die Mixedstaffel (1994 bis 1997) über 4 x 50 m Brust. "Ich kann mich gar nicht erinnern, dass wir so etwas schon einmal geschafft haben", sagte Trainerin Hetzer voller Stolz. Voll des Lobes war sie nicht nur wegen der Medaillen für Sadri (1/2/0), Thomas Mucks (0/1/2), Femke Visser und Königseder (je 0/1/0), sondern auch aufgrund der Leistungsentwicklungen ihrer anderen Akteure, die ein gelungenes Debüt über die 100-m-Strecken feierten.



Quelle: Burghauser/Altöttinger Anzeiger