24.05.2006 00:00 Alter: 19 yrs
Kategorie: Schwimmen/2006

Mit grossem Teamgeist zu 24 Medallien

Starke Burghauser Schwimmer in eigener Halle - Sonderlob für Gruber, Selinger und Stodola

Fünf Medaillen, davon vier in Gold, durfte Sergej Stodola bejubeln - und das, obwohl der Burghauser aus beruflichen Gründen nur eingeschränkt trainieren konnte.

Normalerweise hält sich Stefan Hetzer mit überschwänglichem Lob für seine Schützlinge zurück, doch nach den Bayerischen Schwimm-Meisterschaften in Burghausen fand der Cheftrainer des gastgebenden SV Wacker nur ein Wort für die 24 Medaillen, darunter 13 Mal Gold, seiner zwölfköpfigen Mannschaft: "Hervorragend" Den größten Anteil an dieser Ausbeute hatte seine Tochter Nicole mit sieben Siegen und einmal Rang 2 (wie bereits berichtet). "Sie ist taktisch und technisch sehr sauber geschwommen", analysierte der Coach die Leistung der 27-Jährigen. Im Vordergrund standen vor allem die Endzeiten der Studentin der TU Berlin. Mit den 16:54,86 Minuten über die ungewohnten 1500 m Freistil führt "Nici" derzeit die nationale Bestenliste an und die 2:02,57 über 200 m Freistil sind ebenfalls von Bedeutung. "Das ist im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften gut, denn Nicole versucht, einen Platz in der Staffel zu bekommen", verriet Stefan Hetzer ein Ziel für die Ausscheidungen in Berlin. Dafür müsste die zweifache Olympia-Finalistin über 400 m Lagen aber in die Nähe der Zwei-Minuten-Marke kommen.

Zweimal standen sogar zwei Starterinnen des Ausrichters auf dem Siegerpodest. Über 1500 m schlug Stefanie Biller als Zweite an und über 200 m Brust leistete Petra Gruber dem SVW-Aushängeschild Nicole Hetzer Gesellschaft. Für die 20 Jahre alte Biller, die sich insgesamt über dreimal Silber freuen durfte und dabei in die Nähe ihrer Bestmarken kam, war es laut ihrem Trainer eine optimale Vorbereitung auf den Welt- und Europacup (Freiwasser) in London.

Die fünf Jahre jüngere Gruber überraschte bei ihrer Premiere in der offenen Klasse. Über 50 und 100 m Brust erreichte die gebürtige Augsburgerin als Vorlaufschnellste das Finale, wo sie beide Male ihrer Favoritenstellung gerecht wurde - für Stefan Hetzer ein ganz wichtiger Schritt: "Sie hat die Nerven behalten und sich zum Siegertyp entwickelt."

Ein gelungenes Debüt mit zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen feierte auch Marcel Selinger. Der 17 Jahre alte Offenbacher schwamm jeweils so schnell wie noch nie und nötigte seinem Coach für die Leistungen über seine Paradedisziplin, die 200 m Schmetterling, sowie über 200 m Freistil ein Sonderlob ab: "Eine saustarke Vorstellung."

Trotz eingeschränktem Trainingspensum aus beruflichen Gründen zeigte Sergej Stodola, dass er das Kämpfen nicht verlernt hat. Der 21 Jahre alte Burghauser triumphierte viermal. Zudem schob er sich über 100 m Rücken an die 2. Position. Diesmal entschied sich - anders als im Vorjahr in Erlangen - das Kampfgericht für den Industriekaufmann: Über 50 m Rücken schlug Stodola zeitgleich mit dem Regensburger Florian Bambl an und wurde auf Rang 1 gesetzt. Hetzer: "Er hat es sich verdient zur Deutschen nach Berlin zu fahren und ich nehme ihn gerne mit." Eine zweite Medaille war für Sandra Nyari zum Greifen nah. Nach dem 3. Platz über 100 m Schmetterling in persönlicher Bestzeit, war die 20-Jährige aus Mehring-Öd über die halbe Distanz als Titelverteidigerin Mitfavoritin. "Wir mussten etwas versuchen, haben hoch gepokert und leider verloren", verbuchte Hetzer die Disqualifikation seines Schützlings wegen Frühstarts als Erfahrungswert für spätere Meisterschaften.

Julia Tausendpfund, Marion Freutsmiedl und Thomas Seidel blieben zwar ohne Finalteilnahme, unterstrichen aber mit ihren Leistungen das gute Gesamtbild der Gastgeber. Insbesondere Freutsmiedl attestierte Hetzer eine Aufwärtstendenz, die sich in den kommenden Wochen nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihren Vereinskollegen fortsetzen soll. So bei den Freiwasserschwimmern Katharina Braun und Marcus Dieplinger. Beide nutzten die 800 und 1500 m Freistil als Vorbereitung auf die Bayerischen Langstreckenmeisterschaften am 17./18. Juni in Pocking.



Quelle: Burghauser/Altöttinger Anzeiger