Kategorie: Schwimmen/2010
Nyari rückt an deutsche Spitze heran
SVW-Schwimmerin wird bei Kurzbahn-DM in Wuppertal Fünfte über 50 Schmetterling
Fünfte über 50m Schmetterling, Achte über die doppelte Distanz: Sandra Nyari vom SV Wacker Burghausen. (Foto: Archiv/Butzhammer)
"Insgesamt bin ich sehr zufrieden", resümiert Chefcoach Stefan Hetzer die drei Wuppertaler Tage bei der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft. Die besten Schwimmer des SV Wacker Burghausen setzten zu großen Teilen seine Vorgaben um. "Es hat sich gezeigt, dass die Trainingsumstellung gefruchtet hat. Wir werden dort weitermachen", so Hetzer. Besonders beeindruckend schwammen Sandra Nyari, die gleich zwei Vereinsrekorde knackte, und Nachwuchsmann Dominik Königseder.
Die 24-jährige Schmetterlings-Spezialistin Nyari landete über die 100 m auf dem 8. Platz und wurde über die halbe Distanz sogar Fünfte. "Sandra hat sich enorm gesteigert", erklärt der Coach. Die routinierte Athletin setzte über die lange Strecke bereits im Vorlauf ein Ausrufezeichen. Dort gelangen ihr 1:00,55 Minuten. Im Finale schraubte sie ihre Topzeit nochmals um 36 Hundertstelsekunden nach unten und stellte mit 1:00,29 eine persönliche Bestleistung auf.
"Wenn vielleicht ein paar Armzüge explosiver gewesen wären, hätte es zu einer Medaille gereicht. Im Endlauf waren alle nur knapp eine Sekunde auseinander. Das ist zwar schade, aber Sandra ist perfekt geschwommen", lobt Hetzer. Die Burghauserin drückte ihren Rekord um über eine Sekunde, was viel Hoffnung für die Langbahnsaison macht, die im nächsten Mai bei der "Deutschen" gekrönt werden soll. Auch über die 50 m Butterfly gelang Nyari mit 0:27,24 eine neue Bestzeit. Am Ende reichte es für Rang 5. Damit ist die blonde Schwimmerin eng an die deutsche Spitze herangerückt.
Ebenfalls im Soll lag Schmetterlingsspezialist Marcel Selinger. über 200 m schrammte er mit 2:00,55 nur minimal an seinem Ziel, der Zwei-Minuten-Schwelle, vorbei. Die Zeit langte für das angestrebte A-Finale aber nicht. über die 100 m erkämpfte sich Selinger Rang 13, was sehr gut war. "Marcel ist kein Sprinter. Es gibt jede Menge Kurzbahnspezialisten, die einfach den Tick schneller sind", erklärt sein Trainer. Selinger träumt nach wie vor von den Olympischen Spielen in London 2012. Eine kleine Chance hat der Burghauser noch: Er könnte für österreich starten, das andere Qualifikationskriterien als Deutschland hat.
Als "überaus erfreulich" empfand Hetzer auch den Auftritt der 18-jährigen Vanessa Haupert. Über 100 m Brust gelangen ihr im Vorlauf ganz starke 1:10,17 Minuten. Diese Zeit reichte nur für das "kleine" Finale, das sie aber gewann. "Sie war in diesem Lauf noch schneller und auch besser als zwei aus dem A-Finale. Wir sind alle sehr zufrieden mit ihr. Jetzt liegt ihr Schwerpunkt erst einmal auf dem Abitur", unterstreicht Hetzer.
Eine nicht ganz glückliche Figur machte Neuzugang Katharina Theus - das nahm ihr aber niemand übel. Sie sollte sich an die DM-Atmosphäre gewöhnen, war auch äußerst aufgeregt und konnte daher ihr durchaus gutes Leistungspotenzial nicht abrufen. Dennoch erreichte sie mit 30,93 Sekunden über 50 m Rücken eine persönliche Bestzeit.
In nahezu perfekter Form präsentierte sich Dominik Königseder. Der 15-Jährige schwamm über 200 m Brust in 2:23,90 Minuten einen neuen Rekord. "Er war sehr, sehr aufgeregt, weil er zum ersten Mal neben den Großen starten durfte. Dennoch hat er die Bestmarke um über eine Sekunde gedrückt", so Hetzer. Auch über 50 und 100 m Brust gelangen dem Burghauser mit 0:30,91 und 1:06,95 starke Leistungen.
Die 13 Jahre alte Tanja Kirmse hat dem Trainerstab auch "sehr viel Freude" gemacht. über 200 m Kraul schlug nach 2:09,67 an und etablierte sich damit unter den drei Jahrgangsbesten in Deutschland. Die 100 m Schmetterling beendete sie in 1:06,89 - und damit knapp zwei Sekunden schneller als ihre bisherige Bestzeit. - uli